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13.02.2025

Besteuerung vom Grenzpendlern: Nordrhein-westfälisches Grenzgänger-Team baut Brücken zu den Niederlanden

Für viele Menschen in Nordrhein-Westfalens Westen führt der tägliche Arbeitsweg in die Niederlande. Das wirft Fragen rund um die Besteuerung ihrer Tätigkeit auf. Ein Team aus Steuer-Profis hilft dabei, Grenzen an der Grenze abzubauen. Das Finanzministerium Nordrhein-Westfalen berichtet.

Für mehrere zehntausend Pendler aus Nordrhein-Westfalen führe der tägliche Weg zur Arbeit über die Grenze in die Niederlande. Dies werfe weitaus mehr Fragen auf als nur jene nach der Verkehrssituation auf den Straßen – nämlich, wo ein Mensch Steuern zahlt und sozialversichert ist. Nordrhein-Westfalen habe es sich zum Ziel gesetzt daran mitzuwirken, dass Unterschiede in den Steuersystemen und gesetzliche Hürden den Menschen im Grenzgebiet nicht bei einer freien Wahl ihres Karriereweges entgegenstehen. Ein gemeinsames Team der Finanzverwaltungen aus Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden unterstütze die Grenzgänger seit 25 Jahren.

Das Team GWO (kurz für "Grensoverschrijdend Werken en Ondernemen", zu Deutsch: Grenzüberschreitende Arbeit und unternehmerische Tätigkeiten) sei für viele Grenzpendler die erste Anlaufstelle, wenn es um Steuerfragen geht. Es sei eine Zusammenarbeit von Finanzbeamten aus Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. Auf deutscher Seite beteiligten sich Steuerexperten der Finanzämter in Aachen und Geilenkirchen. Gemeinsam besetzten sie ein Callcenter, das allein 2024 rund 2.000 Auskünfte per Telefon gegeben habe. Zudem gebe es spezielle Informationsveranstaltungen für Bürger – so genannte Grenzgänger-Sprechtage – in verschiedenen Gemeinden entlang der Grenze. Hinzu komme der Dialog mit Industrie- und Handelskammern, Agentur für Arbeit, Krankenkassen oder Gewerkschaften.

Ein zentrales Thema für viele Grenzpendler sei die Besteuerung von Homeoffice-Tätigkeiten – wenn sie also aus dem Homeoffice in Deutschland für ein niederländisches Unternehmen arbeiten oder umgekehrt. Gerade in Zeiten einer zunehmenden Flexibilisierung der Arbeitswelt dürfe es allerdings nicht sein, dass Arbeitnehmer durch steuerliche Hürden von der grenzüberschreitenden Arbeit abgehalten werden, so das Finanzministerium Nordrhein-Westfalen. "Hier braucht es verlässliche Lösungen, die die veränderten Arbeitsrealitäten berücksichtigen und den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen stärken. Insbesondere im Wettbewerb um Fachkräfte ist es wichtig, dass moderne Arbeitsmodelle nicht durch steuerliche Hemmnisse erschwert werden", so Nordrhein-Westfalens Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU). Nordrhein-Westfalen setze sich deshalb beim Bund entschieden für Vereinfachungen ein. Derzeit erfolge in vielen Fällen eine anteilige Besteuerung in beiden Staaten, die zu hohem Aufwand führe.

Finanzministerium Nordrhein-Westfalen, PM vom 06.02.2025