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15.09.2025

Digitaler Gewerbesteuerbescheid: Einführung leicht gemacht

Sicher, einfach und digital: Mit dem digitalen Gewerbesteuerbescheid werden Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und in der Steuerverwaltung vereinfacht. In Hessen helfen jetzt Unterstützerteams der Finanzämter den Kommunen bei der Einführung.

"Es gilt jetzt, den digitalen Gewerbesteuerbescheid in die Fläche zu bringen und den Kommunen bei der Umsetzung zu helfen", sagte Finanzstaatssekretär im Finanzministerium Hessen Till Kaesbach. "Deshalb sensibilisieren wir die Kommunen mit Info-Messen im Finanzministerium und unterstützen sie jetzt mit unseren kostenlosen Unterstützerteams direkt vor Ort – unkompliziert und persönlich."

Mit dem digitalen Gewerbesteuerbescheid könnten rund 3,9 Millionen Unternehmen sowie über 50.000 Steuerberatungen und Konzernsteuerabteilungen in Deutschland direkt bei Abgabe der Gewerbesteuererklärung unter "Mein ELSTER" mitteilen, ob sie zukünftig den Gewerbesteuerbescheid in digitaler Form erhalten möchten, erläutert das hessische Finanzministerium. Den digitalen Gewerbesteuerbescheid könnten mittelfristig bundesweit alle Kommunen nutzen, denn sie übersendeten den Bescheid final an die ortsansässigen Unternehmen.

Aktuell testen laut hessischem Finanzministerium rund 600 Kommunen deutschlandweit den digitalen Gewerbesteuerbescheid. Dazu müssten unter anderem ihre unterschiedlichen Haushalts-, Kassen- und Rechnungssysteme angepasst werden. Rund 130 Kommunen deutschlandweit hätten den digitalen Gewerbesteuerbescheid erfolgreich versendet (unter anderem Düsseldorf, Dresden, Essen, München und Rostock). Bei weiteren 96 Kommunen seien bereits digitale Bescheide angefordert worden.

Der digitale Gewerbesteuerbescheid ist laut Finanzministerium Hessen ein medienbruchfreier und länderübergreifend einheitlicher Prozess, bei dem die Informationen und Bescheide rund um die Gewerbesteuer digital übermittelt werden. Die digitale Zustellung sei dabei so rechtssicher wie der Postversand. Nach Erhalt der Daten durch die Steuerverwaltung könne die Kommune den Gewerbesteuerbescheid online in das Postfach des Gewerbetreibenden in "Mein Unternehmenskonto" oder "mein ELSTER" versenden. Der digitale Gewerbesteuerbescheid sei menschen- und maschinenlesbar. Er könne von Unternehmen und Steuerberatern nahtlos und unkompliziert verarbeitet werden. Im Vergleich zum Papierbescheid sei die Bearbeitung schneller und der Aufwand der Datenerfassung geringer, so das Finanzministerium

Die Unterstützerteams in den Finanzämtern sollen in erster Linie die Funktion der zentralen Ansprechperson für die umliegenden Kommunen erfüllen, teilt das Ministerium weiter mit. Geplant sei, die Kommunen mit Informationen zum digitalen Gewerbesteuerbescheid zu versorgen und bei der Suche nach Ansprechpartnern im bundesweiten Rollout-Management zu unterstützen. Ebenso sei die Vermittlung von Testunternehmen sowie die abgestimmte Bearbeitung von Testfällen möglich. Je nach Bedarf auf Seiten der Kommunen könne das weitere Vorgehen dann individuell besprochen werden. Die Unterstützungsleistung könne dabei von der Hilfestellung bei der Registrierung für ELSTER-Transfer bis hin zu Unterstützung im Test- und Abnahmeprozess auf kommunaler Seite reichen.

Kommunen könnten sich außerdem online (https://www.digitaler-gewerbesteuerbescheid.de/kommunen) über weitere Unterstützungsmöglichkeiten informieren. Angeboten würden unter anderem ein Zugang zum ELSTER-Testsystem, eine Testung mit Musterbescheiden, die Vernetzung und der Austausch mit anderen Testkommunen und kommunalen Softwareanbietern sowie regelmäßige Informationen über aktuelle Updates und neue Entwicklungen.

Finanzministerium Hessen, PM vom 11.09.2025